Wir wollen Ihnen zeigen, wie Sie Babys mit beeinträchtigtem Hörvermögen darin unterstützen können, ihr volles Hörpotential auszuschöpfen, und wie wichtig dabei ein Neugeborenen-Hörscreening ist.
Die meisten Babys werden mit normalen Hörvermögen geboren und können von Anfang an die volle Klangfülle erleben – aber 1 bis 3 von 1000 Babys kommen mit einem Hörverlust zur Welt. Diese Kinder können nicht richtig hören, wenn ihre Eltern sprechen, singen oder ihnen etwas vorlesen. Und das verzögert den Spracherwerb und die Ausbildung des Sprachverständnisses. Bei einem Neugeborenen-Hörscreening werden diejenigen Babys erkannt, bei denen das Risiko eines Hörverlusts besteht, so dass diese Babys frühzeitig untersucht und behandelt werden können.
Das Hörscreening wird entweder im Krankenhaus von einer Pflegekraft oder ambulant von einem medizinischen Spezialisten durchgeführt. In vielen Ländern wird routinemäßig bei allen Neugeborenen ein Hörscreening durchgeführt, sodass jedes Baby kurz nach der Geburt Zugang zu einem Hörscreening hat.
Bei einem auffälligen Befund sind weitere Untersuchungen bei dem entsprechenden Baby erforderlich. Das Baby könnte unter Hörverlust leiden, daher sind weitere Kontrolluntersuchungen wichtig.
Das bedeutet jedoch noch nicht, dass Ihr Baby sicher unter einem bleibenden Hörverlust leidet. Vorübergehende Umstände können sich auf das Hörscreening auswirken, selbst bei Babys mit normalem Hörvermögen. Diese Umstände können u.a. sein::
Der Untersucher kann versuchen, die Messbedingungen zu kontrollieren, um zu einem verlässlichen Ergebnis zu kommen. Warten Sie mit dem Screening, bis das Baby mindestens 12 Stunden alt ist, um Probleme wie beispielsweise Flüssigkeit im Gehörgang zu vermeiden. Am besten ist es, das Screening durchzuführen, nachdem das Baby gefüttert wurde und ruhig schläft. Der Untersucher sollten zudem versuchen, zur Durchführung der Messung einen ruhigen Raum zu finden.
Ist der Befund bei einem Baby beim ersten Screening auffällig, wird bei vielen Neugeborenen-Hörscreenings ein zweites Screening durchgeführt, bevor weitere Untersuchungen angeordnet werden.
Kommt es bei einem Neugeborenen-Hörscreening wiederholt zu auffälligen Befunden, sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Diagnostische Tests werden in der Regel ambulant von einem Audiologen oder einem HNO-Arzt durchgeführt.
Die Untersuchung bestätigt, ob ein bleibender Hörverlust vorliegt oder nicht, und gibt Aufschluss über die Art und den Schweregrad des Hörverlustes. Auch können weitere Untersuchungen bei dem Baby angeordnet werden, wenn ein Hörverlust bestätigt wird. Ein Verständnis der Ursache, der Art und des Schweregrades des Hörverlustes ist für die Festlegung des weiteren therapeutischen Vorgehens wichtig. Bei Babys mit bleibendem Hörverlust können Hörgeräte, Cochleaimplantate oder frühfördernde Maßnahmen (Patientenaufklärung, Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie, andere Verständigungsmethoden) zum Einsatz kommen.
Jedes Jahr wird in immer mehr Ländern bei allen Neugeborenen routinemäßig ein Hörscreening durchgeführt. Trotzdem gibt es noch immer viele Länder, die keine derartigen Programme haben. In einigen Gegenden der Welt stehen lokal nur begrenzte oder überhaupt keine Ressourcen für Neugeborenen-Hörscreenings und für nachfolgende diagnostische Tests zur Verfügung.
Wenn es in Ihrer Gegend bzw. in Ihrem Krankenhaus kein allgemeines Neugeborenen-Hörscreening gibt oder Sie befürchten, dass Ihr Kind möglicherweise schlecht hört, bekommen Sie weiterführende Informationen höchstwahrscheinlich bei dem folgenden Personenkreis:
Der Hörsinn bildet die Grundlage für die Verständigung und fördert den sozialen Austausch mit anderen Menschen. Das Gehör ist eine Grundvoraussetzung für das Erlernen der gesprochenen Sprache und spielt für die kognitive Entwicklung des Kindes eine wichtige Rolle. Wird ein Baby mit Hörverlust geboren und bleibt dieser Hörverlust unerkannt sowie nicht rechtzeitig behandelt, erreicht das Baby nicht die Entwicklungsstufen, die in der Regel in den ersten Lebensmonaten und -jahren zu erwarten sind.
Hier folgt ein Überblick über typische Entwicklungsstufen. Wenn Sie die „+“ und „-“ Schaltfläche anklicken, können Sie sehen, auf welche Weise sich ein unerkannter Hörverlust auf die kindliche Entwicklung auswirkt.
Mit einem Neugeborenen-Hörscreening und einer Frühförderung in sehr jungen Lebensjahren können Kinder mit angeborenem Hörverlust Sprech- und Sprachfähigkeiten ausbilden, die ihrem Alter entsprechen und in der Schule im selben Klassenraum sitzen wie ihre Mitschüler ohne Hörverlust.
Sind Sie an weiteren Informationen interessiert? Laden Sie das Dossier (in englischer Sprache) von der Oticon Foundation herunter:
Dossier herunterladenDie Methoden, die sich für ein Hörscreening eignen, sind OAE (otoakustische Emissionen) und AABR (automatische akustische Hirnstammreaktionen).
Die OAE-Messung ist eine rasche und preiswerte Methode im Hinblick auf die Kosten für die verwendeten Instrumente und Verbrauchsmaterialien.
AABR-Messungen sind etwas zeitaufwändiger durchzuführen, und die verwendeten Instrumente und Verbrauchsmaterialien sind teurer.
AABR-Messungen sind in der Regel spezifischer, d.h. bei weniger Babys mit normalem Hörvermögen werden weitere Untersuchungen angeordnet.
Darüber hinaus werden bei AABR-Messungen auch Hörprobleme erkannt, die durch Erkrankungen des auditorischen Nervensystems hervorgerufen werden, während OAE-Messungen lediglich einen cochleären Hörverlust nachweisen können. AABR-Messungen werden besonders bei Babys empfohlen, bei denen aufgrund der Umstände der Geburt ein höheres Risiko für einen Hörverlust besteht.
Es wird eine Sonde mit einem winzigen Einsteckhörer und einem Mikrofon in das Ohr des Babys eingeführt.
Der Einsteckhörer spielt Klänge ab, die in der Hörschnecke (Cochlea) ein Echo erzeugen. Das Mikrofon erkennt das Echo, und das System ermittelt eine Reaktion.
Das Ergebnis ist entweder „unauffällig“ oder „auffällig“.
Das Köpfchen des Babys wird sorgfältig an insgesamt drei Stellen mit Elektrodengel eingerieben.
Über den Hörer werden Klänge abgespielt. Elektroden, die im Instrument integriert sind, messen die Reaktionen des Hirnstamms, die dann vom System beurteilt werden.
Das Ergebnis ist entweder „unauffällig“ oder „auffällig“.
Auf dem Köpfchen des Babys werden Klebeelektroden und Ohr-Kuppler angebracht.
Über die Einsteckhörer werden Klänge abgespielt. Die Klebeelektroden messen die Reaktionen des Hirnstamms, die dann vom System beurteilt werden.
Das Ergebnis ist entweder „unauffällig“ oder „auffällig“.
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Diatec Diagnostics ist unser offizieller Vertriebs- und Servicepartner in Deutschland.
Mit seinen über 50 Mitarbeitern, gehört Diatec Diagnostics zu den führenden Unternehmen im Bereich der audiologischen Diagnostik.
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Alles begann mit einer Vision – Leland A. Watson war der Sohn eines Ohrenarztes und verkaufte Hörgeräte in Minneapolis, als er früh erkannte, dass die Geräte, die er an Ärzte wie seinen Vater verkaufte, einfach zu kompliziert zu bedienen waren.
Im Jahre 1937 gründete er die Medical Acoustics Instruments Company, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, bedienerfreundliche Instrumente für Hörtests zu entwickeln und zu fertigen. Der Name des Unternehmens wurde später auf MAICO gekürzt, eine Abkürzung, die heute repräsentativ für „intuitive Audiometer“ steht, ein Begriff, der von Watson geprägt wurde.
Im Jahre 1991 fusionierte die in Berlin, ansässige Robert Bosch GmbH mit MAICO in Minneapolis. Seitdem unterhält MAICO Firmensitze an beiden Standorten.
Im Jahr 1995 wurde MAICO Teil der Demant Holding – einem der größten Anbieter medizinischer Hörgeräte der Welt. Daher hat MAICO Zugriff auf eine große Wissensdatenbank zum Thema „Hörtests“ und konnte seine Leistung sogar noch steigern, was die Entwicklung von einfach anzuwendenden Screeninggeräten betrifft.